„Die Menschen denken, dass allein sein einsam macht.
Aber das denke ich nicht.
Von den falschen Menschen umgeben zu sein,
ist das Einsamste der Welt.“

(Kim Culbertson)

Ich sitze im ICE zurück nach Hause und gehe dem Gefühl der Einsamkeit nach, nicht zuletzt deshalb, weil ich es jetzt gerade spüre und es im Verlaufe der letzten beiden Tage besonders intensiv gespürt habe. Sie ist mir nicht fremd, die Einsamkeit. Im Verlaufe des Dahingleitens durch die Landschaft empfinde ich es mittlerweile sogar als spannend, darüber nachzudenken, wie viele Gesichter diese Einsamkeit doch haben kann:

Einsamkeit kann trennend und isolierend sein, einem das Gefühl vermitteln, alleine und verlassen zu sein, richtig wehtun und dabei traurig machen, einen zu Tränen rühren – keine allzu angenehmen Gefühle...

Aber ich spüre, es gibt auch eine andere Form der Einsamkeit- die, die mir durch den Rückzug Raum gibt für Kreativität, zum Luftholen, Krafttanken, Aussteigen, um zu sich und zur Besinnung zu kommen. Sie kann auch berauschend sein, diese Einsamkeit, zum Beispiel, in spektakulärer Urlaubskulisse. Und manchmal verhilft mir die Einsamkeit dazu, mich abzugrenzen, dann erlebe ich sie als befreiend, da ich mich selbst für sie entschieden habe.

Hierzu ein Beispiel im Alltag: Ein Event und Sie sind in einer Gruppe, in der sie sich nur überschaubar aufgehoben und verstanden und dadurch tatsächlich, einsam fühlen? Sie bemerken, dass diese Abgrenzung aber auch bekräftigend und bestätigend sein kann, da Sie einfach nicht so wie die anderen Menschen sind und sein wollen, die gerade um sie herum sind.

Natürlich sieht die Sache etwas anders aus, wenn ich verlassen werde und die Einsamkeit alles andere als selbstgewählt ist, keine Frage.

Trotzdem denke ich, möchte uns jede Form und Situation, in der wir mit Einsamkeit konfrontiert werden, etwas lehren:

Gelingt es uns, mit dem Menschen herzlichst verbunden zu bleiben, der für uns der wichtigste sein sollte, nämlich mit uns, dann hat diese Einsamkeit immer etwas, das uns wachsen und reifen lässt!

Ich werde mich demnächst in meine „Sommer-Urlaubs-Einsamkeit“ zurückziehen und sie genießen. Sie ist selbstgewählt, nötig und ich freue mich riesig darauf.

Im September melde ich mich wieder zurück mit meinem Blog zum Thema „Zeit ist Geld- ist das zutreffend und falls ja, wirklich wichtig?“

In diesem Sinne: LEBEN mit HERZ und SEELE und das JETZT!

Eure Annette

August 2017